"Warum der September oft schwach läuft" mit Bärenkurs

Der September-Effekt

09. September 2025

Beitrag teilen

Der September-Effekt – warum Anlegerinnen und Anleger jetzt cool bleiben sollten

Es gibt Mythen, die halten sich an der Börse hartnäckiger als jeder Bullenmarkt. Einer davon: der „September-Effekt“. Schon seit Jahrzehnten gilt dieser Monat als Stolperstein für Aktienmärkte. Tatsächlich hat der S&P 500 seit 1928 im September im Schnitt die schwächste Performance hingelegt. Aber heißt das, dass Anlegerinnen und Anleger besser ihr Depot schließen und auf den Oktober warten sollten? Ganz im Gegenteil. Wer das große Bild im Blick behält, kann den September entspannt aussitzen – oder ihn sogar gezielt nutzen.

Der Mythos – und was wirklich dahintersteckt

Die Statistik klingt zunächst eindeutig: Historisch gesehen erzielten US-Aktien im September im Durchschnitt rund –1 Prozent. Auch im DAX war die Rendite schwächer als in den übrigen Monaten. Gründe dafür gibt es viele: Zum einen neigen Fondsmanager nach der Sommerpause dazu, ihre Portfolios umzuschichten. Zum anderen wirkt manchmal auch schlicht Psychologie mit: Wenn genug Marktteilnehmende an eine „schwache September-Phase“ glauben, verkaufen sie – und machen so die Prophezeiung selbst wahr.

Und nicht zu vergessen: Auch die weltweite Finanzkrise nahm im September 2008 mit der Lehman-Pleite ihren dramatischen Anfang – womöglich ein weiterer Grund, warum dieser Monat bis heute einen besonderen Ruf an den Märkten genießt.

Doch genauso wichtig ist die zweite Hälfte der Wahrheit: Es gab auch viele Jahre, in denen der September hervorragend lief. 2010 zum Beispiel legte der S&P 500 rund neun Prozent zu. Der September-Effekt ist also kein Naturgesetz, sondern eher eine historische Tendenz, die Anleger nicht aus der Ruhe bringen sollte.

Drei Strategien für entspannte Nerven

1. Den Kern laufen lassen – mit Welt-ETFs

Gerade in turbulenten Monaten zeigt sich, wie wichtig ein solides Fundament ist. Anstatt hektisch Einzeltitel zu kaufen oder zu verkaufen, kann es sich lohnen, den Fokus auf eine breite Streuung zu legen. Weltweite ETFs wie der iShares Core MSCI World UCITS ETF bündeln tausende Unternehmen aus Industrie- und Schwellenländern. So kann ein schwächerer Monat in den USA oder Europa von Gewinnen in Asien oder anderswo abgefedert werden. Wer solche Produkte per Sparplan bespart, profitiert sogar doppelt: Bei schwankenden Kursen gibt es automatisch mehr Anteile fürs gleiche Geld – der berühmte Cost-Average-Effekt.

iShares Core MSCI World UCITS ETF Chart, 5 Jahre, 09.09.20 - 09.09.25 iShares Core MSCI World UCITS ETF, 5 Jahre, 09.09.2020 - 09.09.2025, wallstreetONLINE. Wertentwicklungen der Vergangenheit sind keine Garantie für künftige Erträge

2. Schwankungen glätten – mit Minimum-Volatility-Strategien

Nicht jeder Anleger hat Nerven wie Drahtseile. Wer nachts schlecht schläft, wenn die Märkte schwanken, kann seinem Depot einen „Stoßdämpfer“ hinzufügen. Spezielle Strategien wie der iShares Edge MSCI World Minimum Volatility ETF investieren in Unternehmen, die historisch weniger stark schwanken. Das bedeutet zwar nicht, dass Verluste ausgeschlossen sind, aber die Ausschläge nach unten fallen oft geringer aus. Gerade in Monaten wie dem September, in denen das Sentiment launisch ist, kann so ein Baustein für mehr Gelassenheit sorgen.

iShares MSCI World Minimum Volatility UCITS ETF Chart, 5 Jahre, 09.09.20 - 09.09.25 iShares MSCI World Minimum Volatility UCITS ETF, 5 Jahre, 09.09.2020 - 09.09.2025, wallstreetONLINE. Wertentwicklungen der Vergangenheit sind keine Garantie für künftige Erträge

3. Diversifikation – mit Anleihen oder Geldmarkt-ETFs

Zur Diversifikation eines Portfolios können neben klassischen Anleihen auch Geldmarkt-ETFs in Betracht gezogen werden. Diese Produkte orientieren sich beispielsweise am Euro-Geldmarktsatz (€STR). Ein entsprechendes Produkt ist der Xtrackers II EUR Overnight Rate Swap UCITS ETF (WKN: DBX0AN), welchen wir für dich näher unter die Lupe genommen haben.

Geldmarkt-ETFs bilden kurzfristige Zinsentwicklungen ab und können im Vergleich zu länger laufenden Anleihen geringere Kursschwankungen aufweisen. Damit können sie für Anleger, die eine defensivere Depotstruktur anstreben oder einen Teil des Portfolios kurzfristig und liquide halten möchten, eine Option darstellen. Geldmarkt-ETFs unterliegen aber wie alle Kapitalmarktprodukte Risiken, einschließlich Zinsänderungs- und Kursentwicklungsrisiken.

Xtrackers II EUR Overnight Rate Swap UCITS ETF Chart, 5 Jahre, 09.09.20 - 09.09.25 Xtrackers II EUR Overnight Rate Swap UCITS ETF, 5 Jahre, 09.09.2020 - 09.09.2025, wallstreetONLINE. Wertentwicklungen der Vergangenheit sind keine Garantie für künftige Erträge

Praktische Checkliste zum Anlegen

  • Sparpläne durchziehen: Auch wenn der September schwächelt, lohnt sich gerade jetzt das regelmäßige Investieren.
  • Rebalancing prüfen: Ist das Verhältnis von Aktien und Anleihen im Depot noch passend zu den eigenen Zielen? Wenn Aktien zuletzt stark gelaufen sind, kann ein Nachjustieren Sinn ergeben.
  • Cash-Bedarf realistisch einschätzen: Wie viel Liquidität brauche ich in den nächsten Monaten wirklich? Wer hier plant, reduziert Stress in volatilen Phasen.

Fazit: Dein Sparplan gegen den September-Effekt

Der September-Effekt ist eher eine nette Anekdote für Börsenhistoriker als ein Grund für Panik. Wer langfristig investiert, breit diversifiziert und sein Depot in Balance hält, hat auch in diesem Monat keinen Grund zur Nervosität. Viel wichtiger ist es, eine Strategie zu haben – und dieser treu zu bleiben.

Mit Smartbroker+ kannst du über 4.600 Sparpläne schon ab einem Euro Sparplanrate flexibel besparen und so Monat für Monat diszipliniert in deinen Vermögensaufbau investieren.

Disclaimer

Ausdrücklich weist die Smartbroker AG darauf hin, dass ein Investment in Wertpapiere und sonstige Finanzinstrumente im Sinne des WpHG grundsätzlich mit erheblichen Chancen und Risiken (Preis-, Markt-, Währungs-, Volatilitäts-, Bonitäts- und sonstigen Risiken) verbunden ist und ein Totalverlust des investierten Kapitals nicht ausgeschlossen werden kann. Die Smartbroker AG empfiehlt deshalb jedem Leser und jeder Leserin sich vor einer Anlageentscheidung intensiv mit den Chancen und allen Risiken auseinander zu setzen und sich umfassend zu informieren. Sämtliche verwendeten Wertentwicklungsangaben, sei es für die Vergangenheit oder im Sinne einer Prognose bzw. Einschätzung sind kein verlässlicher Indikator für künftige Ergebnisse bzw. Wertentwicklungen. Die hier angebotenen Beiträge dienen ausschließlich der Information und stellen keine Kauf- bzw. Verkaufsempfehlungen dar. Alle Informationen sind sorgfältig zusammengetragen, haben jedoch keinen Anspruch auf Vollständigkeit und sind unverbindlich sowie ohne Gewähr. Des Weiteren dient die Bereitstellung der Information nicht als Rechtsberatung, Steuerberatung oder wertpapierbezogene Beratung und ersetzt diese nicht. Eine an den persönlichen Verhältnissen des Kunden ausgerichtete Anlageempfehlung, insbesondere in der Form einer individuellen Anlageberatung, der individuellen steuerlichen Situation und unter Einbeziehung allgemeiner sowie objektspezifischer Grundlagen, Chancen und Risiken, erfolgt ausdrücklich nicht.

Beitrag teilen