Neues Momentum für zweistellige Kursanstiege
Wer sich nach Renditen umschaut, könnte in einer Branche fündig werden, die zunehmend mehr Anhänger findet. So hat sich durch die Entwicklungen in den letzten Jahren ein Markt eröffnet, der einerseits noch jung erscheint und dem ein interessantes Wachstumspotenzial von vielen Experten zugeschrieben wird. Der andererseits aber dann doch schon irgendwie seit Jahrzehnten besteht und durchaus kontrovers diskutiert wird.
Um welchen Markt es sich dabei handelt und welche Aktien hier ein neues Momentum zeigen, erfährst du in diesem Beitrag.
Von der Boom-Bust-Phase zu einem neuen Momentum
Erst in Kanada, dann in mehreren Bundesstaaten der USA und jetzt auch in Deutschland: Cannabis ist auf dem Vormarsch und der Besitz sowie Anbau wurde zum 1. April dieses Jahres hierzulande unter Vorgaben legalisiert. Und auch in vielen anderen Ländern wurden Regelungen getroffen, den Cannabiskonsum zu entkriminalisieren. Womit der Zugang vor allem für diejenigen erleichtert wird, deren Erkrankungen mit Hilfe von Cannabis therapiert werden. Damit eröffnet sich für Anlegerinnen und Anleger ein interessanter Markt, denn der weltweite Cannabis-Umsatz wird in diesem Jahr laut Statista.de auf rund 58,57 Mrd. Euro geschätzt und soll in den kommenden fünf Jahren um rund drei Prozent jährlich wachsen.
Ein Blick auf ausgewählte Cannabisaktien zeigt zunächst allerdings ein irritierendes Bild, denn in den Jahren 2019 und 2020 haben viele Titel teils 90 Prozent und mehr an Wert verloren. Experten sehen die Hauptursache in der sogenannten Boom-Bust-Phase begründet, die sich vor allem auf dem US-amerikanischen Markt zeigte.
Kurz zusammengefasst: Als der Konsum in Kanada und im US-Bundesstaat Kalifornien für den Freizeitgebrauch legalisiert wurde, entstand der Boom. Man folgte der Annahme, dass sich viele weitere US-Bundesstaaten der Legalisierung anschließen würden. Umtriebige Experten schrieben von riesigen Marktgrößen und erstellten gigantische Prognosen, wodurch viele Unternehmen aufgebläht und Überkapazitäten geschaffen wurden. Es entstand zudem eine Goldgräberstimmung, die zunehmend mehr und mehr Mitbewerber anlockte. Als die Prognosen dann ausblieben, folgte der Bust und die Bären gewannen die Oberhand, wodurch die Kurse vieler Cannabisaktien einbrachen.
Unter anderem durch die bedingte Legalisierung in Deutschland sowie dem jüngsten Vorstoß der US-Vizepräsidentin Kamala Harris, die Herabstufung von Cannabis in eine niedrigere Gefahrenstufe in den USA zu beschleunigen, scheint jetzt ein neues Momentum in der Branche entstanden zu sein.
So hat die Aktie von Tilray Brands (ISIN: US88688T1007) seit Jahresbeginn gut 13 Prozent zugelegt. Unter Berücksichtigung von Höhen und Tiefen, wie zum Beispiel in der Boom-Bust-Phase, musste der Anteilsschein seit Auflegung im Jahr 2019 allerdings einen Verlust von rund 87 Prozent seines Kurswertes verkraften. Bei den Einschätzungen sind die Analysten heute überwiegend optimistisch oder neutral gestimmt. Sechs von 17 Experten stuften die Aktie als „Kauf“ oder „Aufstocken“ ein, während elf von ihnen die Aktie zum „Halten“ einstuften.Einen größeren Sprung hat dagegen die Aktie der Cronos Group (ISIN: CA22717L1013) seit Jahresbeginn gemacht. Rund 31 Prozent hat der Anteilsschein bisher zugelegt. Unter Berücksichtigung von Höhen und Tiefen konnte die Aktie seit Auflegung im Jahr 2014 bis heute ein Plus von rund 1.700 Prozent verzeichnen. Allerdings ist hier zu berücksichtigen, dass sich der Kurs im Verlaufe der Jahre volatil verhalten hat und ebenfalls in den Jahren 2019 und 2020 deutlich verlor. Ihren Höchststand mit umgerechnet rund 22.000 Euro am 19.09.2019 konnte die Aktie in den Folgejahren nicht mehr bestätigen. Heute notiert das Papier bei rund 2.400 Euro. Während sieben Analysten die Aktie aktuell für einen „Kauf“, ein „Aufstocken“ oder „Halten“ einschätzen, würde ein Experte den Bestand momentan reduzieren.Für Anlegerinnen und Anleger, die sich in der Cannabisindustrie breiter aufstellen und lieber in eine Vielzahl von Aktien investieren möchten, könnte der GF Global Cannabis Opportunity Fund (ISIN: LI0507461338) interessant sein. Dieser Fonds investiert mindestens 51 Prozent seines Vermögens unmittelbar in Unternehmen weltweit, die im Cannabissektor aktiv sind.
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