Drei ETFs, die jetzt spannend sein könnten
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Zwischen Krisenstimmung und Euphorie
Top-Performer: Drei ETFs, die jetzt spannend sein könnten
Wir stellen dir drei ETFs vor, die dem allgemeinen Abwärtstrend (bis jetzt) widerstanden haben und zeigen, wie du auch von starken Marktschwankungen profitieren kannst.
ETFs wurden sowohl von Finanzexperten als auch in für ihre Finanzberichterstattung nicht gerade bekannten Tageszeitungen lange Zeit als Allheilmittel dargestellt. MSCI World? Mach einen ETF-Sparplan und du hast für die Rente ganz nebenbei ausgesorgt – so könnte man überspitzt gesagt die Message zusammenfassen. Aber: Auch ETFs unterliegen Markt- und Kursrisiken. Wie krass sich diese auf den eigenen Sparplan durchschlagen, haben viele von uns jetzt zu spüren bekommen. Um beim Beispiel MSCI World zu bleiben: Hier deutete sich bereits an, dass der hohe US-Anteil zum Performance-Problem werden könnte. Trumps Zollhammer kam noch obendrauf. Also jetzt schnell verkaufen und später wieder einsteigen? Nun, das richtige Timing zu erwischen, ist schwierig.
Der allgemeine Ratschlag lautet daher: Sparpläne auch bei Abwärtsbewegungen einfach weiterlaufen lassen, auf Erholung hoffen und sich darüber freuen, dass man gerade sehr günstig ETF-Anteile für seine monatliche Sparrate bekommt. Auch die durch die jüngst angekündigte 90-Tage-Zollpause ausgelöste Euphorie nimmt man dann gelassener wahr. Mit einem Sparplan gleichen sich solche starken Kursschwankungen im Zeitverlauf aus, man kauft unterm Strich zu einem Durchschnittspreis. Bei Einmalanlagen hingegen kann man je nach Indexzusammenstellung von wieder anziehenden Kursen sogar profitieren, denn mit einem ETF geht man immer mit dem Markt: Sowohl steigende als auch fallende Kurse werden direkt mitgenommen.
Drei ETFs, die sich während der Kurseinbrüche auf breiter Front sehr gut geschlagen haben, stellen wir dir jetzt kurz vor.
Goldminen: Hier läufts gerade rund!
Ebenso wie Gold-ETCs, hierunter fällt zum Beispiel das beliebte Xetra-Gold, profitieren aktuell auch Goldminen-Unternehmen von der immer noch vorhandenen Gold-Euphorie. Klar: Auch der Goldpreis schwankt und man sollte Rücksetzer einkalkulieren, aber die Sehnsucht nach Beständigkeit und Werterhalt ist in Krisen nun mal traditionell hoch. Bekannte Goldminen-Unternehmen sind etwa Newmont, Agnico-Eagle Mines oder auch Kinross Gold. Alle drei und etwa 30 Aktien mehr befinden sich im STOXX Global Gold Miners NR USD-Index, welcher wiederum vom L&G Gold Mining UCITS ETF (ISIN: IE00B3CNHG25) physisch nachgekauft werden. Goldminen-Aktien unterschieden sich vom „Depotgold“ (Xetra-Gold, Euwax II o.ä.) insofern, dass sich die „Minen-ETFs“ nicht am Goldpreis orientieren, sondern eben den Aktienkurs der Unternehmen widerspiegeln. Hierdurch kann es passieren, dass der Goldpreis zwar steigt, der Minen-ETF (bzw. die Minen-Aktie) aber nicht mithalten kann – oder umgekehrt. Die Frage, wie ein Goldminen-Unternehmen performt, kann von vielen Faktoren abhängen: Goldvorkommen, Kosten, Management, Marktopportunitäten – und so weiter. Dies solltest du im Hinterkopf behalten, wenn du auf Goldminen-Betreiber setzen möchtest. Also: Nicht auf den Goldpreis fixieren, sondern das jeweilige Unternehmen genauer ansehen. Der beispielhaft genannte L&G Gold Mining UCITS ETF jedenfalls läuft gerade sehr gut. Während viele ETFs ins Minus gerutscht sind, steht hier als Monatsbilanz sogar ein einstelliges Plus. Auf ein Jahr gesehen waren sogar zweistellige Kursgewinne drin. Der ETF ist thesaurierend, reinvestiert die Erträge also gleich wieder. Auflagedatum war im September 2008.
Stand: 11.04.2025, Quelle: wallstreetONLINE, Wertentwicklungen der Vergangenheit sind keine Garantie für künftige Ergebnisse.
Unternehmensanleihen: Chancen mit festen Zinsen
Corporate Bonds sind so eine Sache. Verspricht ein Unternehmen ungewöhnlich hohe Zinsen, kann dies darauf hinweisen, dass es dringend auf Kapital über die Finanzmärkte angewiesen ist und eventuell nicht sehr bonitätsstark ist. Die Bonität ist aber ein wichtiges Kriterium bei der Auswahl von Anleihen, denn sie bestimmt letztendlich, wie verlässlich die Zinszahlungen über die Laufzeit erfolgen. Der iShares Core GBP Corporate Bond UCITS ETF EUR Hedged (ISIN: IE000H22E3N8) umfasst auf Pfund Sterling lautende Unternehmensanleihen mit Investment Grade-Rating, also guter bis sehr guter Bonität, und fährt mit dieser Index-Strategie sehr gut – allerdings sollte man hier sehr starke Schwankungen (Volatilität) aushalten können. Die knapp 500 Anleihen im Index haben laut Factsheet eine durchschnittliche gewichtete Restlaufzeit von 8,67 Jahren. Erträge werden wiederangelegt und der ETF ist sparplanfähig. Auflage war im März 2023. Die Indexnachbildung erfolgt physisch.
Stand: 11.04.2025, Quelle: wallstreetONLINE, Wertentwicklungen der Vergangenheit sind keine Garantie für künftige Ergebnisse.
Schwankungen bewusst nutzen mit einem Volatilitätsindex
Eine weitere Chance könnte aktuell darin bestehen, Marktschwankungen für seine Anlagestrategie gezielt zu nutzen. Ein Investitionsbeispiel könnte der Amundi S&P 500 VIX Futures Enhanced Roll UCITS ETF (ISIN: LU0832435464) sein. Mit dem ETF investiert man in erwartete Schwankungen im marktbreiten S&P 500. Der Index wird synthetisch mittels Tauschgeschäften nachgebildet. Im vergangenen Monat wäre man mit diesem Ansatz gut gefahren. Den ETF gibt es bereits seit 2012, die Ertragsverwendung ist auch hier thesaurierend.
Stand: 11.04.2025, Quelle: wallstreetONLINE, Wertentwicklungen der Vergangenheit sind keine Garantie für künftige Ergebnisse.
Risiken nicht vergessen
Auch wenn die genannten Beispiel-ETFs momentan gut laufen, kann sich dies schnell in die andere Richtung verändern. Wie wir gerade alle sehen, reagieren die Märkte sehr nervös auf politische Entwicklungen, die US-Zollpolitik belastet zudem den Welthandel. Markt- und Kursrisiken sind daher ein ernstzunehmendes Risiko, auch bei breit streuenden ETFs. Bei synthetisch replizierenden ETFs besteht zudem die Gefahr, dass der Tauschpartner zahlungsunfähig wird und im Depot deshalb Verluste auflaufen. Wenn du dir Chartverläufe ansiehst: Lass dich nicht von kurzfristigen Hochs blenden, schaue möglichst fünf Jahre zurück, dann sind verschiedene Börsenphasen abgedeckt. Und auch hier gilt: Wertentwicklungen in der Vergangenheit sind keine Garantie dafür, dass es genau so weitergeht. Und die berühmte Glaskugel haben wir alle nicht. Deshalb: Ruhe bewahren, breit streuen, Chancen nutzen – aber immer auch Verlustrisiken einkalkulieren.
Disclaimer
Ausdrücklich weist die Smartbroker AG darauf hin, dass ein Investment in Wertpapiere und sonstige Finanzinstrumente im Sinne des WpHG grundsätzlich mit erheblichen Chancen und Risiken (Preis-, Markt-, Währungs-, Volatilitäts-, Bonitäts- und sonstigen Risiken) verbunden ist und ein Totalverlust des investierten Kapitals nicht ausgeschlossen werden kann. Die Smartbroker AG empfiehlt deshalb jedem Leser und jeder Leserin sich vor einer Anlageentscheidung intensiv mit den Chancen und allen Risiken auseinander zu setzen und sich umfassend zu informieren. Sämtliche verwendeten Wertentwicklungsangaben, sei es für die Vergangenheit oder im Sinne einer Prognose bzw. Einschätzung sind kein verlässlicher Indikator für künftige Ergebnisse bzw. Wertentwicklungen. Die hier angebotenen Beiträge dienen ausschließlich der Information und stellen keine Kauf- bzw. Verkaufsempfehlungen dar. Alle Informationen sind sorgfältig zusammengetragen, haben jedoch keinen Anspruch auf Vollständigkeit und sind unverbindlich sowie ohne Gewähr. Des Weiteren dient die Bereitstellung der Information nicht als Rechtsberatung, Steuerberatung oder wertpapierbezogene Beratung und ersetzt diese nicht. Eine an den persönlichen Verhältnissen des Kunden ausgerichtete Anlageempfehlung, insbesondere in der Form einer individuellen Anlageberatung, der individuellen steuerlichen Situation und unter Einbeziehung allgemeiner sowie objektspezifischer Grundlagen, Chancen und Risiken, erfolgt ausdrücklich nicht.
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