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Halbjahresrückblick 2025

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Börsenjahr 2025

Halbjahresrückblick: Neue Herausforderungen, neue Chancen?

Die zurückliegenden Börsen-Monate waren vor allem: sehr dynamisch, sehr politisch und – wenn man es richtig angestellt hat: auch sehr chancenreich. Ein kurzer Überblick.

Für das bisherige Börsenjahr brauchte man mitunter schon echt starke Nerven, um die Achterbahnfahrten mental zu verdauen. Was sich jetzt zur Jahresmitte definitiv schon sagen lässt: Die Börse ist politischer geworden. Dies dürfte vorrangig mit der zweiten Amtszeit von Donald Trump zu tun haben, die am 20. Januar 2025 begann. Trumps Entscheidungen gelten als erratisch, statt mit politischer Weitsicht regiert der US-Präsident mit Deals – er ist und bleibt Geschäftsmann. Seine Zollpolitik hielt (und hält) die Märkte in Atem – die Mischung aus Ankündigungen, Verhandlungen und Aufschüben sorgten für eine massive Unsicherheit, die viele Anlegerinnen und Anleger hautnah im eigenen Depot gespürt haben. Der von Trump ausgerufene „Liberation Day“ am 2. April, mit dem der Handelskrieg verschärft wurde, ließ die Aktienkurse weltweit in den Keller rauschen und die großen Indizes gerieten in die roten Zahlen.

Einbrüche an den globalen Aktienmärkten – und neue Rekorde

Die neue Unberechenbarkeit ausgehend von den USA sorgte zum Beispiel auch dafür, dass der beliebte Weltaktienindex MSCI World nach einem Höchststand im Februar dramatisch eingebrochen war – der hohe Anteil an US-Titeln wurde dem Index zum Verhängnis und wer einen entsprechenden ETF im Depot hatte, konnte den Wertverfall quasi live miterleben.

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Chart als Beispiel iShares Core MSCI World UCITS ETF, ISIN: IE00B4L5Y983, 5 Jahre, Quelle: wallstreetONLINE, 23.6.2020 – 23.06.2025, Wertentwicklungen der Vergangenheit sind keine Garantie für künftige Ergebnisse.

Während US-Werte schwächelten, sahen viele Marktbeobachter dagegen neue Chancen für europäische Aktien. Insbesondere der deutsche Leitindex DAX jagte dieses Jahr bislang einen Rekord nach dem anderen. Anleger, die den Einbruch im Frühjahr einfach ausgesessen haben, dürften die Verluste inzwischen – je nach persönlicher Anlagestrategie – aber längst wieder wettgemacht haben. Und wer genügend Optimismus aufbringen konnte, hat vielleicht sogar günstig nachgekauft.

DAX Performance Index 5 Jahre

Chart DAX Performance Index, 5 Jahre, Quelle: wallstreetONLINE, 23.06.2020 – 23.06.2025, Wertentwicklungen der Vergangenheit sind keine Garantie für künftige Ergebnisse.

Gold als Krisenwährung gefragt

Die zunehmende Unsicherheit, Angst vor Rezession und die weiterhin hohe Inflation sorgten auf der anderen Seite aber auch dafür, dass das traditionelle Krisenmetall Gold ein Comeback feierte. Auch der Bitcoin wurde – trotz der kryptotypischen Schwankungen und Risiken – vielfach als Anlagealternative genutzt und erreichte im Mai ein neues Allzeithoch.

Goldpreis 5 Jahre

Chart Gold, 5 Jahre, Quelle: wallstreetONLINE, 23.06.2020 – 23.06.2025, Wertentwicklungen der Vergangenheit sind keine Garantie für künftige Ergebnisse.

Neuer Zeitgeist, neue Anlagethemen

Schaut man sich die Ebene der Branchen und Unternehmen an, war das bisherige Jahr vor allem für die Rüstungsindustrie ein Erfolg. Als Reaktion auf die veränderte Bedrohungslage in der Welt, plant die Europäische Union eine massive Aufrüstung. Verteidigung ist somit wieder en vogue und Rüstungsaktien zählen mittlerweile zu den Anlegerlieblingen, hier als Beispiel die Kursentwicklung von Rheinmetall:

Rheinmetall Aktie 5 Jahre

Chart Rheinmetall, 5 Jahre, Quelle: wallstreetONLINE, 23.06.2020 – 23.06.2025, Wertentwicklungen der Vergangenheit sind keine Garantie für künftige Ergebnisse.

Zwischenbilanz: Was war, was könnte kommen – und wie sollte man sich positionieren?

Anlegerinnen und Anleger mussten sich dieses Jahr immer wieder auf neue Gegebenheiten einstellen und mit Unsicherheiten zurechtkommen. Gerade in solchen Marktphasen ist es wichtig, sich breit aufzustellen und sein Anlagekapital auf verschiedene Assetklassen, Regionen und Produkte zu verteilen. Auch der alte Erste-Hilfe-Merksatz „Ruhe bewahren“ dürfte weiterhin Bestand haben. Mit einem Sparplan etwa könnte man sich sogar freuen, wenn die Kurse aufgrund einer neuen Nachrichtenlage mal wieder bergab gehen – denn dann kauft man günstig ein. Wer risikobereiter ist, könnte dann auch nachkaufen, in der Hoffnung, dass sich die Märkte auch wieder erholen. Denn, auch das hat das bisherige Börsenjahr gezeigt: Selbst wenn es Kursabschwünge gibt, ging es insbesondere im DAX auch wieder schnell bergauf und das, obwohl die allgemeine Wirtschaftslage nicht gerade rosig aussieht. Mit der Eskalation zwischen Israel und dem Iran kam jüngst ein neuer Krisenherd dazu. Es lohnt sich also, auch den Ölpreis im Blick zu behalten.

Wie sich die Marktlage in der zweiten Jahreshälfte entwickeln wird, bleibt abzuwarten. Es dürfte jedenfalls weiterhin spannend bleiben – denn die Gemengelage ist komplex. Doch auch wenn das Investitionsumfeld anspruchsvoller geworden ist: Es finden sich immer wieder Unternehmen mit überzeugenden Geschäftszahlen, zukunftsweisenden Technologien (Stichwort: KI) und Assetklassen, die gerade in der jeweiligen Situation ihre Stärken ausspielen können. Insofern: Kein Grund für Pessimismus, sondern dabei bleiben und die Entwicklungen aufmerksam verfolgen.

Disclaimer

Ausdrücklich weist die Smartbroker AG darauf hin, dass ein Investment in Wertpapiere und sonstige Finanzinstrumente im Sinne des WpHG grundsätzlich mit erheblichen Chancen und Risiken (Preis-, Markt-, Währungs-, Volatilitäts-, Bonitäts- und sonstigen Risiken) verbunden ist und ein Totalverlust des investierten Kapitals nicht ausgeschlossen werden kann. Die Smartbroker AG empfiehlt deshalb jedem Leser und jeder Leserin sich vor einer Anlageentscheidung intensiv mit den Chancen und allen Risiken auseinander zu setzen und sich umfassend zu informieren. Sämtliche verwendeten Wertentwicklungsangaben, sei es für die Vergangenheit oder im Sinne einer Prognose bzw. Einschätzung sind kein verlässlicher Indikator für künftige Ergebnisse bzw. Wertentwicklungen. Die hier angebotenen Beiträge dienen ausschließlich der Information und stellen keine Kauf- bzw. Verkaufsempfehlungen dar. Alle Informationen sind sorgfältig zusammengetragen, haben jedoch keinen Anspruch auf Vollständigkeit und sind unverbindlich sowie ohne Gewähr. Des Weiteren dient die Bereitstellung der Information nicht als Rechtsberatung, Steuerberatung oder wertpapierbezogene Beratung und ersetzt diese nicht. Eine an den persönlichen Verhältnissen des Kunden ausgerichtete Anlageempfehlung, insbesondere in der Form einer individuellen Anlageberatung, der individuellen steuerlichen Situation und unter Einbeziehung allgemeiner sowie objektspezifischer Grundlagen, Chancen und Risiken, erfolgt ausdrücklich nicht.

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