Sonnenuntergang am Containerhafen – Flugzeug, Frachter und LKWs symbolisieren den globalen Warenverkehr.

Export-Aktien kaufen: 7 wichtige Kennzahlen

18. August 2025

Beitrag teilen

Zoll-Kettenreaktion: So kannst du von den Gewinnern der neuen Handelsregeln profitieren

Neue Handelszölle sind wie ein Stein, der ins Wasser fällt: Erst platscht er, dann ziehen sich Wellen durch ganze Branchen – und erreichen bald auch dein Depot. Hier sind sieben Kennzahlen, mit denen du früh erkennst, welche Export-Unternehmen stark bleiben – und welche eher ins Schlingern geraten könnten. Im Weiteren nehmen wir für dich drei Export-Giganten aus den Bereichen Luxusmarken, Automobil sowie Maschinen und Industrie genauer unter die Lupe.

Warum gerade jetzt?

Die USA und die EU haben sich auf eine teilweise Senkung von Zöllen geeinigt – besonders bei Autos, Maschinen und ausgewählten Industriegütern. Gleichzeitig bleiben oder steigen Zölle in anderen Segmenten. Das heißt: Für manche Unternehmen öffnet sich ein Türchen zu neuen Absatzchancen, andere müssen weiter mit Gegenwind rechnen. Wer jetzt investiert, sollte gezielt auf die Profiteure setzen.

Die „Fairen 7“ – Zoll-Check für dein Depot

Stell dir vor, dein Portfolio-Unternehmen ist ein Schiff im Zoll-Sturm. Diese sieben Punkte sind wie die Bauteile, die entscheiden, ob es sicher im Hafen ankommt oder Leck schlägt:

1. Bruttomarge – Das Polster im Tank Wie viel bleibt vom Umsatz übrig, nachdem die direkten Kosten (Material, Produktion) abgezogen sind? → Je höher, desto mehr kann das Unternehmen steigende Einkaufspreise durch Zölle abfedern.

2. Operative Marge – Die Effizienz der Crew Zeigt, wie profitabel das Kerngeschäft läuft – auch nach Verwaltung und Vertrieb. → Hohe Werte = flexibler bei Gegenwind.

3. Pricing Power – Der Preisanker Kann das Unternehmen höhere Kosten an Kundinnen und Kunden weitergeben, ohne Absätze zu verlieren? → Luxusmarken schaffen das leichter als Zulieferer.

4. Markt-Exposure – Wo fährt das Schiff? Und: Wie viel Umsatz kommt aus Regionen mit Zollrisiko? → Breite Streuung = weniger Gefahr bei regionalen Handelsstreits.

5. FX-Hedges – Wetterfeste Segel Wechselkurse können genauso wehtun wie Zölle. Absicherungen (z.B. in Form von Währungs-Diversifizierung) verhindern, dass Währungsschwankungen Gewinne auffressen.

6. Lager – Der Proviant Gut gefüllte Lager können kurzfristig helfen, Zölle zu umgehen – aber zu viel bindet Kapital und kann verderben.

7. Bilanzkraft – Der Rumpf Wenig Schulden und viel Eigenkapital geben Stabilität, um schwierige Zeiten zu überstehen.

Drei Export-Giganten im Schnellcheck

Anhand der aktuellen Halbjahresberichte nehmen wir für euch die Export-Giganten Hermès, Siemens und BMW genauer unter die Lupe. Wie sieht der jeweilige „Faire 7“ – Zoll-Check aus? Welcher ETF wäre die Alternative, wenn man lieber breiter streuen will?

Hermès – der Margen-Champion

Warum spannend: Kaum ein Unternehmen kann Preise so setzen wie Hermès. Extrem hohe Margen und Netto-Cash machen es nahezu immun gegen Zollkosten. Im Gegenteil: Schwächere Wettbewerber könnten bei höheren Zöllen Marktanteile verlieren.

Zoll-Check:

  • Bruttomarge: ~70 % (dickes Puffer)
  • Operative Marge: 41,4 %
  • Pricing Power: extrem hoch
  • Markt-Exposure: diversifiziert
  • FX-Risiko: minimal (–77 Mio. € Umsatz-Effekt H1 2025)
  • Lager: schlank
  • Bilanz: schuldenfrei (Netto-Cash > 10 Mrd. €)

➡ zum Depot

5-Jahres-<a href="https://www.smartbrokerplus.de/de-de/wiki/chart/" target="_self">Chart</a> Hermès Chart Hermès, 5 Jahre, 18.08.2020 - 18.08.2025, wallstreetONLINE. Wertentwicklungen der Vergangenheit sind keine Garantie für künftige Erträge

ETF-Alternative:

Wenn du nicht auf eine einzelne Luxusmarke setzen willst, kannst du mit einem Branchen-ETF wie dem Amundi S&P Global Luxury UCITS ETF in die ganze Welt der Luxusgüter investieren. Luxuskonzerne sind weniger zollanfällig und können durch ihre Preissetzungsmacht auch in einem angespannten Handelsumfeld wachsen.

5-Jahres-Chart Amundi S&P Global Luxury UCITS ETF Chart Amundi S&P Global Luxury UCITS ETF, 5 Jahre, 18.08.2020 - 18.08.2025, wallstreetONLINE. Wertentwicklungen der Vergangenheit sind keine Garantie für künftige Erträge

Siemens – Zollprofiteur im Maschinenbau

Warum spannend: Als Technologieführer im Maschinen- und Industriebereich kann Siemens von erleichtertem Marktzugang in den USA profitieren. Breite Kundschaft, stabile Margen.

Zoll-Check:

  • Bruttomarge: ~39 %
  • Operative Marge: 16,6 % (Industrial Business)
  • Pricing Power: hoch bei Spezialtechnik
  • Markt-Exposure: weltweit diversifiziert
  • FX-Risiko: stabilisiert durch Hedging (+1 PP Umsatzbeitrag H1)
  • Lager: projektabhängig, kein Risiko-Hotspot
  • Bilanz: solide (Net Debt ~21 Mrd. €) bei Jahresumsatz von 75,9 Mrd. €

➡ zum Depot

5-Jahres-Chart Siemens Chart Siemens, 5 Jahre, 18.08.2020 - 18.08.2025, wallstreetONLINE. Wertentwicklungen der Vergangenheit sind keine Garantie für künftige Erträge

ETF-Alternative:

Für eine breite Abdeckung des europäischen Industrie- und Maschinenbaus bietet sich der iShares STOXX Europe 600 Industrial Goods & Services UCITS ETF an. Die Zollsenkungen auf bestimmte Industriegüter können den Export ankurbeln - ein Vorteil für den gesamten Sektor, nicht nur für Siemens.

5-Jahres-Chart iShares STOXX Europe 600 Industrial Goods & Services UCITS ETF Chart iShares STOXX Europe 600 Industrial Goods & Services UCITS ETF, 5 Jahre, 18.08.2020 - 18.08.2025, wallstreetONLINE. Wertentwicklungen der Vergangenheit sind keine Garantie für künftige Erträge

BMW – Auto-Exporteur mit frischem Rückenwind?

Warum spannend: Von den neuen Zollsenkungen im US-Markt könnte BMW kurzfristig profitieren. Die Premium-Position schützt vor Preiskämpfen – das China-Risiko bleibt aber.

BMW selbst rechnet 2025 ausdrücklich mit Margenbelastungen durch höhere Zölle (u. a. EU Anti Subventionszölle auf chinesische BEVs und gestiegene US Zollaufwendungen) und erwartet nach Ankündigungen vom 27. Juli 2025 sogar eine teilweise Reduzierung der wechselseitigen US EU Zölle für Autos ab 1. August 2025. Die die Lage ist also dynamisch, nicht erledigt.

Zoll-Check:

  • Bruttomarge: ~16 %
  • Operative Marge: Auto-Segment: 6,2 % (noch solide, aber niedriger Puffer)
  • Pricing Power: stark im Premium-Segment
  • Markt-Exposure: ca. 1/3 der Verkäufe nach China – Risikofaktor
  • FX-Risiko: abgesichert
  • Lager: kapitalintensiv
  • Bilanz: sehr stark (Netto-Liquidität von 19,188 Mrd. € im Auto-Segment)

➡ zum Depot

5-Jahres-Chart BMW Chart BMW, 5 Jahre, 18.08.2020 - 18.08.2025, wallstreetONLINE. Wertentwicklungen der Vergangenheit sind keine Garantie für künftige Erträge

ETF-Alternative:

Wer den europäischen Automobilsektor insgesamt abdecken möchte, kann den iShares STOXX Europe 600 Automobiles & Parts UCITS ETF nutzen. Die neuen Zollregelungen mit den USA können kurzfristig die Margen vieler Autohersteller verbessern. Der ETF streut das Risiko über mehrere Marken.

5-Jahres-Chart  iShares STOXX Europe 600 Automobiles & Parts UCITS ETF Chart iShares STOXX Europe 600 Automobiles & Parts UCITS ETF, 5 Jahre, 18.08.2020 - 18.08.2025, wallstreetONLINE. Wertentwicklungen der Vergangenheit sind keine Garantie für künftige Erträge

Fazit: Vom Zoll-Sturm zur Gewinnwelle

Zölle können wie stürmische Winde wirken. Sie wirbeln Märkte durcheinander, verändern Routen und bringen so manches Schiff ins Schlingern. Doch für die gut gebauten Schiffe, mit starkem Rumpf, vollen Segeln und einer erfahrenen Crew, kann genau dieser Sturm Rückenwind bedeuten.

Genau das sehen wir jetzt: Luxusgüter wie Hermès segeln souverän durch, weil ihre Kundinnen und Kunden den Preis nicht an erster Stelle sehen. Siemens nutzt technologische Stärke, um stetig neue Märkte zu erobern. Und selbst BMW bekommt mit den jüngsten Zollsenkungen in den USA frischen Schub – auch wenn es Kurs halten muss in den unruhigen Gewässern zwischen China, Europa und Amerika.

Du hast jetzt die Karten in der Hand:

  • Direkt ins Steuer greifen mit den für dich stimmigen Einzelaktien. Und nicht vergessen, die „Fairen 7“ auf dein Portfolio anzuwenden!
  • Breit und sicher navigieren mit den passenden Branchen-ETFs, die gleich eine ganze Flotte starker Unternehmen in deinem Depot vereinen.

Denn die Zoll-Kettenreaktion muss kein Risiko bleiben. Sie kann der Wind sein, der dich schneller ans Ziel bringt. Und genau diesen Wind kannst du dir jetzt über unsere App ins Depot holen. 🚀

Disclaimer

Ausdrücklich weist die Smartbroker AG darauf hin, dass ein Investment in Wertpapiere und sonstige Finanzinstrumente im Sinne des WpHG grundsätzlich mit erheblichen Chancen und Risiken (Preis-, Markt-, Währungs-, Volatilitäts-, Bonitäts- und sonstigen Risiken) verbunden ist und ein Totalverlust des investierten Kapitals nicht ausgeschlossen werden kann. Die Smartbroker AG empfiehlt deshalb jedem Leser und jeder Leserin sich vor einer Anlageentscheidung intensiv mit den Chancen und allen Risiken auseinander zu setzen und sich umfassend zu informieren. Sämtliche verwendeten Wertentwicklungsangaben, sei es für die Vergangenheit oder im Sinne einer Prognose bzw. Einschätzung sind kein verlässlicher Indikator für künftige Ergebnisse bzw. Wertentwicklungen. Die hier angebotenen Beiträge dienen ausschließlich der Information und stellen keine Kauf- bzw. Verkaufsempfehlungen dar. Alle Informationen sind sorgfältig zusammengetragen, haben jedoch keinen Anspruch auf Vollständigkeit und sind unverbindlich sowie ohne Gewähr. Des Weiteren dient die Bereitstellung der Information nicht als Rechtsberatung, Steuerberatung oder wertpapierbezogene Beratung und ersetzt diese nicht. Eine an den persönlichen Verhältnissen des Kunden ausgerichtete Anlageempfehlung, insbesondere in der Form einer individuellen Anlageberatung, der individuellen steuerlichen Situation und unter Einbeziehung allgemeiner sowie objektspezifischer Grundlagen, Chancen und Risiken, erfolgt ausdrücklich nicht.

Beitrag teilen