Eine Apothekerin steht vor einem Regal mit Medikamenten

Drei Hotstocks abseits von Novo Nordisk & Eli Lilly

Viele Menschen in Deutschland leiden unter Adipositas und lange schien es für Betroffene aussichtlos. Mit der Einführung von Adipositas-Medikamenten durch Novo Nordisk und Eli Lilly konnte die Behandlung deutlich verbessert werden, wodurch sich ein riesiger Wachstumsmarkt eröffnet hat.

Von den Herstellern zu den Lieferanten

Novo Nordisk (WKN: A3EU6F) ist inzwischen zum wertvollsten Unternehmen Europas aufgestiegen und Eli Lilly (WKN: 858560) schickt sich an, als erster Konzern aus der Pharmabranche die Marktkapitalisierung von einer Milliarde US-Dollar zu knacken. Auch Mitbewerber profitieren vom Boom. So konnte Konkurrent Viking Therapeutics (WKN: A12GD6) dank der jüngsten Nachrichtenlage binnen weniger Tage ein dreistelliges Kursplus erzielen.

Nach der Übernahme des größten US-Auftragsfertigers für Medikamente durch Novo Nordisk ist klar: Die Pharmariesen drücken auf die Tube, um ihre Medikamente in größeren Mengen auf den Markt zu bringen. Hier kommen die Zulieferer ins Spiel, die dann ebenfalls vom Wachstum profitieren. Wir haben uns daher in der Lieferkette der Abnehmmittel mal genauer umgeschaut und drei Hotstocks gefunden, die abseits von Novo Nordisk & Eli Lilly mit überzeugenden Performances begeistern.

Gerresheimer: Ausblick deutet das Potenzial schon an

Nach den Zahlen für das Geschäftsjahr 2023 konnte die Aktie des Verpackungsspezialisten aus dem MDAX ein zweistelliges Kursplus verzeichnen. Das lag aber nicht an dem abgelaufenen Geschäftsjahr, sondern der Ausblick auf die kommenden Jahre überzeugte die Anleger und Analysten.

Gerresheimer hat die Spritzen und das Spezialglas für die Abnehmmittel der großen Pharmariesen in seinem Programm, was sich schon 2024 bemerkbar machen und ab 2025 voll zum Tragen kommen wird. Im laufenden Geschäftsjahr soll das EBITDA-Wachstum bei zehn Prozent liegen und im folgenden Jahr bei 15 Prozent.

Geht es nach den Experten, dann hat die Aktie noch ein gutes Stück Luft nach oben. Die Deutsche Bank hat das Kursziel für den Verpackungsspezialist nach den Zahlen auf 130 Euro angehoben und zum Kauf der Aktie geraten. Damit hätte der Kurs rund 21 Prozent Luft nach oben. Die DZ Bank sieht das genauso und hat den fairen Wert für Gerresheimer auf 130 angehoben. Aktuell schauen zehn Analysten auf die Aktie von Gerresheimer. Neun raten zum „Kauf“ und ein Experte plädiert für „Halten“. Das durchschnittliche Kursziel liegt bei 131,60 Euro.

Gerresheimer auf einen Blick

WKN: A0LD6E

Börsenwert: 3,7 Milliarden Euro

KGV 2024 (erwartet): 25,5

Dividendenrendite 2024 (geschätzt): 1,22 %

Momentum (1 Jahr): 1,28

Mittleres Kursziel: 131,60 Euro

Durchschnittliche Analystenempfehlung: „Kaufen“

Siegfried Holding AG: Der nächste Übernahmekandidat?

Nachdem Novo Nordisk den Auftragsfertiger Catalent übernommen hat, muss sich Eli Lilly nach einem neuen Partner für die Produktion seiner Abnehmmittel umschauen. Der Schweizer Auftragsfertiger Lonza hat allerdings bei Adipositas-Medikamenten schon abgewunken, was die Zahl der Anbieter noch kleiner macht.

Hier kommt jetzt ein weiterer Auftragsfertiger aus dem Land der Eidgenossen ins Spiel: Die Siegfried Holding AG. Nicht wenige Experten rechnen damit, dass der Arzneimittelproduzent vor großen Aufträgen für GLP-1 Mittel steht. Genügend Kapazitäten hätten die Schweizer frei. Der Rückgang der Fertigung von Corona-Impfstoffen hat Kapazitäten frei gemacht. Eli Lilly und Siegfried könnten also mühelos ins Geschäft kommen.

Vielleicht möchte Eli Lilly sogar noch ein Stück mehr. Es könnte ja gut möglich sein, dass die Amerikaner nicht noch einmal einen solchen Ausfall erleben möchten, wie bei Catalent. Daher könnte der US-Pharmariese Nägel mit Köpfen machen und die Schweizer kurzerhand übernehmen. Die Siegfried Holding hat aktuell eine Marktkapitalisierung von 4,35 Milliarden US-Dollar. Selbst mit einem guten Aufschlag kann sich Eli Lilly den Zukauf der Eidgenossen locker leisten und hätte sich wertvolle Produktionskapazitäten gesichert.

Siegfried Holding auf einen Blick

WKN: 891169

Börsenwert: 4,01 Milliarden Euro

KGV 2024 (erwartet): 26,6

Dividendenrendite 2024 (geschätzt): 0,42 %

Momentum (1 Jahr): 1,3

Mittleres Kursziel: 964,5 Schweizer Franken

Durchschnittliche Analystenempfehlung: „Kaufen“

Ypsomed: Aktie kennt kein Halten

Wir bleiben in der Schweiz und richten unseren Blick auf einen Hersteller von Injektions-Pens für die Pharma- und Biotechbranche. Bei Ypsomed brummen die Geschäfte, wie die Halbjahreszahlen (geendet am 30. September) für das Geschäftsjahr 2023/24 zeigen. Die Schweizer konnten in den ersten sechs Monaten den Gewinn etwas mehr als verdoppeln. Das Beste an diesem Ergebnis: Die Topnachricht des Jahres 2023 ist in den Zahlen noch gar nicht enthalten und wird ihre Wirkung auch erst im kommenden Geschäftsjahr entfalten.

Ypsomed hat einen langfristigen Liefervertrag mit Novo Nordisk für große Mengen von Autoinjektoren geschlossen. Die Bestellung ist so groß, dass die Schweizer über ein Lizenzmodell auch Dritthersteller für die Produktion der Autoinjektoren ins Boot holen. Ypsomed selbst erwartet, dass die Vereinbarung ab dem Geschäftsjahr 2025/26 zum kommerziellen Umsatz beitragen wird.

Die Experten sehen das ähnlich. Sie gehen davon aus, dass Ypsomed 2025 im Vergleich zum Vorjahr den Gewinn um rund 50 Prozent steigern kann.

Ypsomed auf einen Blick

WKN: A0B8VP

Börsenwert: 5,2 Milliarden Euro

KGV 2024 (erwartet): 60,03

Dividendenrendite 2024 (geschätzt): 0,53 %

Mittleres Kursziel: 360 Schweizer Franken

Momentum (1 Jahr) 1,98

Durchschnittliche Analystenempfehlung: „Kaufen“

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