KGV

Eine der wichtigsten Kenngrößen, wenn es um die Bewertung von Unternehmen geht, ist das Kurs-Gewinn-Verhältnis, das häufig „KGV“ abgekürzt wird.Während die Berechnung des KGV recht simpel ist, ist seine Bewertung und die Einordnung in eine Investmententscheidung dann schon um einiges komplizierter. Das KGV kann für eine einzelne Aktie, aber auch für eine Branche, Region oder einen gesamten Börsenmarkt berechnet werden. Dies hängt immer davon ab, was miteinander verglichen werden soll.

Das KGV wird berechnet, indem der Börsenkurs durch den Gewinn je Aktie geteilt wird. Bei einem Börsenkurs von 100 Euro und einem Gewinn je Aktie von fünf Euro, ergibt sich ein Kurs-Gewinn-Verhältnis von 20. Ein verfeinertes KGV lässt sich berechnen, indem der inflationsbereinigte durchschnittliche Gewinn der letzten zehn Jahre zur Berechnung verwendet wird. Dadurch werden einzelne massive Gewinnsteigerungen oder Verluste auf mittlere Sicht geglättet und es ergibt sich ein realistischeres Bild.

Ob ein KGV als hoch angesehen wird, hängt von verschiedenen Faktoren ab, unter anderem von der Branche. Pauschale Aussagen sind daher schwierig. Ein einstelliges KGV wird jedoch immer als niedrig angesehen. Bei der Entscheidung eines Aktienkaufs wird häufig das Kurs-Gewinn-Verhältnis als Bewertungskriterium herangezogen.

Die Aussagekraft des KGV ist schwerer zu erfassen, als die Gleichung zur Berechnung wirkt.

Die Gewinne können nicht auf die Zukunft hochgerechnet werden, da niemand weiß, wie sich die Wirtschaft tatsächlich entwickelt, welche äußeren Einflussfaktoren ggf. greifen und einiges mehr. Somit kann das KGV für die Zukunft nur schwer hochgerechnet werden, da zu viele Einflussfaktoren nicht oder nur sehr schlecht kalkulierbar sind. Das Kurs-Gewinn-Verhältnis beschreibt also immer nur die aktuelle Ertragskraft des Unternehmens, nicht die zukünftige. Dies sollte man bei seinen Bewertungen eines Investments immer mit einkalkulieren.